Dass der Montag nicht gerade als Lieblingstag unter der berufstätigen Bevölkerung gehandelt wird, ist allseits bekannt. Assoziationen mit diesem Tag – müde, unmotiviert, das Wochenende rückt in weite Ferne und der Start in eine neue, vollgepackte Arbeitswoche – lassen sich eher im negativen Spektrum ansiedeln. Aber für mich startet diese Arbeitswoche nicht mit einem gewöhnlichen Montag:
Der Daimler Trucks Roundtable, das jährliche Pressegespräch von Daimler Trucks-Chef Dr. Wolfgang Bernhard mit anschließendem Start des vierten Syrien-Hilfskonvois steht an und ich bin mit von der Partie.
Der ausgewählte Schauplatz gleicht jedoch nicht gerade einer für eine solche Veranstaltung gewöhnlichen Location – mitten im Mercedes-Benz Zentralversand im Stadtteil Stuttgart-Wangen findet dieser wichtige Pressetermin für die Lkw-Sparte statt.
Da kommt in manch einem im ersten Moment die berechtigte Frage auf „Müssen die Journalisten nun auf den Paletten Platz nehmen, da die Einsparungsmaßnahmen von Daimler kein Geld mehr für eine anständige Location zulassen?“. Nein, im Gegenteil. Der Zentralversand wurde bewusst für den diesjährigen Truck Roundtable auserkoren.
Pressekonferenz mal anders
Jährlich werden von dort aus rund 30.000 Container mit 530.000 verschiedenen Komponenten in die Weiten der Welt versendet. Von Tuscaloosa, Alabama bis hin zur südlichen Spitze Afrikas, werden die unterschiedlichsten Ecken auf dem Planeten durch das schwäbische Logistikzentrum versorgt.
Um Dr. Wolfgang Bernhard in seiner Rede zu zitieren:
Es ist der Pulsschlag der Transportindustrie.
Sinnbildlicher hätte ich es nicht ausdrücken können. Warum also in einem sterilen Konferenzraum sitzen, wenn man in einem authentischen Logistikzentrum die Prozesse – das Versenden unzähliger Motoren, Getriebe oder Achsen – live miterleben kann?!
Angekommen am Veranstaltungsort erwartet uns gleich schon ein Eingang der etwas anderen Art – keine Tür, sondern ein ganzes Tor eröffnet uns innerhalb von Sekunden den Blick auf einen betonierten Laufsteg. Wo sich normalerweise um diese Uhrzeit nur die Wege der Gabelstapler kreuzen, trifft diesmal die Kommunikationsabteilung von Daimler auf die Journalisten. Anstelle der brummenden Maschinen hört man heute in der Halle D18 das Geplauder von und zwischen Wirtschafts-, Produktjournalisten und Daimler Mitarbeitern.
Produktion meets Public Relations
Zwischen Paletten und zehn Meter hohen Regalen gibt es an diesem Morgen kein Frühstück aus dem Kühlschrank oder von der Theke, sondern frische Backwaren, Obst direkt aus dem Mercedes-Benz Sprinter. Auch die Notizen machen sich die Journalisten heute nicht auf einem typischen Aluminiumschreibtisch – die Tische ähneln eher einer waschechten Werkbank.
Für die Produktionsarbeiter, die gleich nebenan ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen, auch kein gewöhnlicher Anblick. An diesem Morgen sieht man hier nicht nur die Kollegen der Logistik in ihrer charakteristischen blauen Mercedes-Benz Arbeitskleidung, sondern auch PR’ler in Anzug und Krawatte, beziehungsweise Kostüm.
Statt der grellen Neonleuchten hängen nun Scheinwerfer von der Decke wie man sie üblicherweise von Konzerten kennt. In der Mitte des Raums wurden heute keine Pakete systematisch und fein säuberlich aufeinander gestapelt, sondern Tische und Stühle für die Journalisten platziert.
Mittendrin: Der Mercedes-Benz Trucks Roundtable 2016
Zurück zum eigentlichen Anlass dieser Veranstaltung. Bevor die Journalisten eintreffen, findet ein letzter Check des Ablaufs statt. Für mich besonders spannend, da ich als Praktikantin in der globalen Wirtschaftskommunikation Nutzfahrzeuge das erste Mal seit meinem Start im September an einer solchen Presseveranstaltung teilnehmen darf. Es wird natürlich nichts dem Zufall überlassen: Soundcheck, Vorbereitung der Pressemappen und Ausdrucken der letzten Namensschilder.
Besonders die Kontrolle der finalen Teilnehmerliste der Journalisten ist ein essentieller Punkt – kommen auch wirklich alle, die sich angemeldet hatten? Auch Dr. Wolfgang Bernhard, Leiter der Daimler Trucks & Buses, betritt den Raum und macht einen letzten Rundgang. Und dann beginnt er auch gleich mit seiner Rede vor rund 50 Journalisten.






An der Tagesordnung steht heute ein Rückblick auf das Jahr 2015 und ein Ausblick auf das kommende Jahr. 2015 war ein ereignisreiches, wenn auch nicht immer einfaches Jahr für Daimler Trucks. Vor einigen Monaten hätte ich mit dem Lkw noch etwas traditionellere Eigenschaften und Funktionen, wie beispielsweise der „Transport einer Fracht von A nach B“ verbunden.
Der Truck – vielfältiger als gedacht!
Jetzt stehen Themen wie Konnektivität und autonomes Fahren auf der Agenda. Ein herkömmlicher Mercedes-Benz Actros besitzt schon heute über 400 Sensoren, die zwischen Bremsen, Stoßdämpfer und an anderen Stellen in dem rollenden Koloss sitzen. Es geht darum, den „Lkw von morgen“ noch effizienter und vor allem sicherer zu machen.
Vor 120 Jahren haben wir den Lkw erfunden – und auch künftig bleiben wir die Pioniere unserer Industrie. Entscheidend dabei ist die Vernetzung unserer Produkte mit dem Internet of Things.
so Bernhard.
Wenn man bedenkt, dass rund 90 Prozent aller Unfälle im Straßenverkehr durch menschliches Versagen verursacht werden, bringt der autonom fahrende Lkw der Zukunft nicht nur mehr Bequemlichkeit für den Trucker, sondern auch mehr Sicherheit für alle Straßenteilnehmer – diese spannenden und wichtigen Themen in voller Richtigkeit zu kommunizieren, ist kurz gesagt das, was wir hier in der Kommunikationsabteilung von Daimler Trucks tagtäglich machen.
Nach der Rede ist vor den Fragen
Nicht nur die Daimler Trucks Mitarbeiter haben bemerkt, dass dieses Jahr viel im Lkw-Markt los war – gleich nach der Rede gehen die Arme nach oben. Die Fachjournalisten werden ihrer Bezeichnung gerechnet und stellen detaillierte Fragen.
„Convoy of Hope“
Vor allem die internationalen Märkte stehen im Fokus der Fragen: „Wann erwarten Sie eine Trendwende in Brasilien, Herr Bernhard?“, „Wie starten Sie ihre Produktion im Iran?“, „Und wie hat sich der schwierige russische Markt auf Ihr Lkw-Geschäft ausgewirkt?“. Fragen über Fragen, die irgendwann zum Ende kommen müssen, denn es steht noch ein zweiter wichtiger Punkt auf dem Programm – der Start des 4. Syrien-Hilfskonvois unter dem Motto „Convoy of Hope“.
Vor knapp drei Jahren rief Daimler zusammen mit Luftfahrt ohne Grenzen e.V. (LoG) den ersten Syrien-Hilfskonvoi ins Leben. Drei Jahre später hat sich die politische Lage in Syrien leider nicht entspannt, ganz im Gegenteil. Daher finde ich es wirklich wichtig, dass zwischen den ganzen Zahlen am heutigen Tag auch die weltpolitische Lage nicht außer Acht gelassen wird. Daimler hat erkannt, dass es in diesen Tagen essentiell ist, auch über die Grenzen hinweg soziale Verantwortung zu übernehmen.






Beim diesjährigen Konvoi stehen vor allem die Kinder im Fokus. Bepackt mit 2 Ambulanzen, mehr als 5000 Decken, 10.000 Paar Schuhen und Kleidern treten neun Sattelzüge, ein Unimog und ein Mercedes-Benz Sprinter ihre lange Reise an. Ermöglicht wurde dieses Projekt auch durch die Daimler Mitarbeiter selbst.
Mitarbeiter spenden 72.470 Euro, Unternehmen verdoppelt
Durch einen internen Spendenaufruf kamen 72.470 Euro zusammen. Dieser Betrag wurde dann vom Unternehmen verdoppelt, sodass am Ende eine beeindruckende Summe in Höhe von 144.940 Euro zustande kam.
Ein Teil der Hilfsgüter kommt auf der Balkanroute Kindern und Frauen an den Hotspots der SOS Kinderdörfer zugute; der Großteil der Lieferung geht ins 4.000 Kilometer entfernte türkisch-syrische Grenzgebiet, um den Flüchtlingen direkt vor Ort zu helfen.
Dabei wird bei diesem Hilfskonvoi bewusst auf zwei Hilfsorganisationen gesetzt: Die SOS-Kinderdörfer in Serbien und Mazedonien leisten auf der Balkanroute Nothilfe für Kinder und Familien auf der Flucht. Mit unserem Partner Luftfahrt ohne Grenzen organisieren wir seit bereits vier Jahren Hilfstransporte in syrische Flüchtlingslager in der Türkei.
Wolfgang Bernhard:
Wir sind stolz auf das Engagement und die Spendenbereitschaft unserer Mitarbeiter. Wenn es darauf ankommt, reden wir nicht lange – wir packen an und helfen.