Nicht nur junge Leute in meinem Alter kennen die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt. Gerade in und um Stuttgart herum muss man lange suchen, bis man endlich ein ansprechendes Zimmer oder eine WG findet. Hat man seine neuen vier Wände erstmal schick eingerichtet und sich so richtig eingelebt, ist die große Freude manchmal schon nach kurzer Zeit wieder vorbei.
Sei es der Arbeitsplatz, der einen örtlichen Wechsel verlangt, sei es ein Praktikum während des Studiums, der den Mieter zur befristeten Untervermietung zwingt oder sei es einfach der unsoziale Mitbewohner der WG, der einen so stark auf die Palme bringt, dass man einfach nur noch raus möchte. Und in allen Fällen steht eines bevor: Der lästige Umzug! So oder so ähnlich erging es mir schon das ein oder andere Mal.
Umzug als Erlebnis
Aber zurück zur Sache. Muss ein Umzug immer nervig, stressig und zeitraubend sein? Gibt es da nichts, was einen Tapetenwechsel zu einer freudigen Angelegenheit machen könnte? Lange konnte ich mir das nicht vorstellen.
Doch seit einem Termin für eine Kundengeschichte über Oldtimer-Lkw hat sich meine Meinung geändert. Die Rede ist von der Möbelspedition Auracher im Stuttgarter Stadtteil Heslach. Hier hat Seniorchef Oswald Auracher seine wohl einzigartige Möbelspedition. Einzigartig? Möbelspedition? Schwer vorstellbar! Und meinen Umzugskram mach ich doch lieber am besten alleine. Aber nein, hier ist doch irgendwie alles anders. Doch warum sollte eine Möbelspedition einzigartig sein?
Fuhrparkfahrzeuge aus den 60er und 70er
Die Antwort ist ganz einfach. Der Fuhrpark ist ausgestattet mit Fahrzeugen aus den 60er oder auch 70er Jahren. Wer immer schon einmal ein solches Fahrzeug von innen sehen wollte und sogar davon träumt, einmal in einem solchen Fahrzeug mitzufahren, wird hier die Gelegenheit bekommen. Die Lkw sind bestens gewartet und laufen noch so zuverlässig wie damals. Man kann die Vergangenheit in diesen Modellen noch regelrecht spüren.
Faszination LP 911
Ein Modell fasziniert mich ganz besonders: Der Mercedes-Benz LP 911 aus dem Jahr 1965. Die Sitze sind nicht mehr die jüngsten und längst durchgesessen, das ist klar. Aber das macht mir gar nichts, nachdem ich erst einmal im Wagen sitze und die Unterschiede zu den modernen Fahrzeugen feststellen kann. Schon die kleinsten Accessoires machen den LP 911 zu dem, was er ist, ein wahres Schätzchen.






Motor im Führerhaus
Ob der verchromte Fensterheber, das Lenkrad oder der Motor, der sich im Führerhaus befindet – alles scheint besonders. Die Auracher erlauben mir sogar, ein paar Meter damit zu fahren. Ich, der bislang nur mit Fahrzeugen der Neuzeit vertraut ist, hab sichtlich Probleme mit dem Rückwärtsgang. Doch Oswald Auracher kommt mir zu Hilfe und betätigt mit ganzer Kraft die Schaltung.
Ich kann mir nun vorstellen, wie schwer das früher gewesen sein muss. Im Gegensatz zu damals ist das Führen eines Lkw heute ja fast schon eine Leichtigkeit. Oswald Auracher stimmt mir zu:
„So einfach wie heute war es damals sicherlich nicht“.
Nichtsdestotrotz denkt er gerne an die schöne Zeit mit seinem Oldtimer zurück, und auch heute noch fährt er am liebsten mit seinem LP 911, den er seit jeher hegt und pflegt.
Und ich habe mir fest vorgenommen: Den nächsten Umzug mache ich mir zum Erlebnis. Der findet ganz sicher mit dem alten LP 911 von der Spedition Auracher statt. Vielleicht komme ich ja dann sogar in den Genuss, das Schmuckstück etwas länger fahren zu dürfen?