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Arocs HAD, oder probieren geht über studieren

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Wer ein Glas Milch möchte, will nicht gleich die ganze Kuh kaufen. Und wer mit seinem Lkw nur gelegentlich die Straße verlassen muss, möchte sich nicht gleich ein Allradfahrzeug zulegen. Aber wenn man nun mal doch hin und wieder ins unbefestigte Gelände oder über vereiste Straßen muss? Steckenbleiben will niemand.

Für genau diese Fälle gibt es für die Fahrzeuge der Baureihen Arocs, Actros und Antos seit Kurzem einen hydraulischen Zusatzantrieb, der bei Bedarf aktiviert werden kann.

Um der Presse die Gelegenheit zu bieten, den neuen Arocs mit Hydraulic Auxiliary Drive (HAD) kennenzulernen, hatten wir vom 18. bis 22. Mai 2015 ca. 100 nationale und internationale Journalisten zur Arocs HAD Driving Experience auf die Schwäbische Alb eingeladen. Das 42 Hektar große Gelände des Schotterwerks Bauer in Erkenbrechtsweiler war dafür die ideale Location. Inmitten von Staub, Geröll, wechselndem Untergrund und herausfordernden Steigungen fühlt sich der Arocs pudelwohl – der perfekte Sandkasten für den Bauexperten. Neben dem generell schon anspruchsvollen Gelände ließen sich hier problemlos einige Prüfungen für den Arocs einbauen, wie zum Beispiel extra aufgeschüttete ‚Kamelhöcker‘ und ein bis zu 50 cm tiefes Kiesbett.

Attraktives Programm für unsere Gäste

Die Veranstaltung beginnt für die Journalisten zunächst am Stuttgarter Flughafen. Die Pressekonferenz schafft die richtige Einstimmung auf die Ereignisse des folgenden Tages. Erste brennende Fragen können gestellt werden und Joseph Dörmann vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik referiert in einem durchaus komplexen, aber hochinteressanten Vortrag über das Thema Baulogistik der Zukunft.

Am nächsten Morgen geht es bereits früh los. Um 7:30 Uhr verlassen die Shuttles mit unseren Gästen das Hotel Richtung Steinbruch Erkenbrechtsweiler. Ihnen steht ein aufregender Tag bevor: Aufgeteilt in drei Gruppen haben die Journalisten ausreichend Möglichkeiten, mit dem Arocs HAD und Allradfahrzeugen die technischen Features Hydraulischer Zusatzantrieb und Turbo Retarder Kupplung auf Herz und Nieren zu prüfen. Während zwei Gruppen auf die Fahrzeuge verteilt sind, lässt sich die dritte Gruppe die technischen Besonderheiten derselben von Alexander Hosp (Produktmanagement Mercedes-Benz Lkw) in einem Vortrag erläutern und direkt am Fahrzeug veranschaulichen. Zudem berichtet Joachim Schmid, Geschäftsführer der Fischer Weilheim GmbH, von seinen Erfahrungen mit dem Arocs HAD. Im Zeitraum von sieben Monaten konnte dieser im täglichen Einsatz im Fuhrpark von Fischer Weilheim überzeugen.

Probieren geht über Studieren

Egal wie viel die Theorie über die Technik verspricht, wirklich überzeugt wird man erst, wenn man selbst fährt, oder zumindest – so wie ich – mitfährt. Den rechten Fuß und „oi bissele Gfühl für’s Fahrzeug“ – das ist angeblich alles, was man zum Lkw Fahren braucht. So richtig glauben kann ich das nicht. Vor allem weil wir gerade auf den ‚Kamelhöckern‘ mit der Vorderachse in der Luft hängen. Anschließend klettern wir mit dem Arocs auf steinigem Untergrund langsam aber stetig eine 37% Steigung hinauf, nur um einige Meter weiter mit der Hinterachse im Kies zu versinken.

Je stärker wir nun auf das Gaspedal treten, desto weiter graben sich die Reifen ins lose Schüttgut. Spätestens jetzt ist für mich der Zeitpunkt gekommen, an dem ich denke: Ende Gelände. Aber der Arocs und sein Fahrer meistern all das – mit dem rechten Fuß, viel Gefühl und dem HAD auf Knopfdruck. Mühelos befreit sich der Arocs aus dieser buchstäblich festgefahrenen Lage und kann seine Fahrt fortsetzen.

Welt unter auf der Alb

Mit einer erstaunlichen Leichtigkeit meistert der Arocs die diversen Steigungen und unterschiedlichen Terrains im Steinbruch. Was mich am meisten beeindruckt, ist wie gefühlvoll und fast schon sanft solch ein wuchtiger 40-Tonner durch das Gelände manövriert werden kann. Daran ändert auch apokalyptischer Dauerregen nichts. Nach zwei sonnigen Tagen verwandelt sich der Steinbruch Mitte der Woche nämlich zur Seelandschaft, der Untergrund ist aufgeweicht, die Crew fröstelt. Was vorher als Staubwolken durch den Steinbruch waberte, verwandelt sich nun in feinsten Schlamm, der sich in Schuhsohlen und Reifenprofil sammelt. Den Arocs stört das allerdings wenig. Und auch den Verlauf der Veranstaltung ändert dieser Wettereinbruch nicht – außer dass im Zelt die Nachfrage nach heißem Tee exorbitant steigt.

Zum Abschluss noch ein Wumms!

Nach diesem Tag hat der Wettergott jedoch Erbarmen und der Rest der Woche verläuft trocken und zumindest teilweise sonnig. Am Ende des Tages sind nicht nur die Journalisten begeistert, sondern auch ich. Zudem steht noch ein weiteres Highlight an: Damit dem Schotterwerk nicht der Schotter ausgeht, wird eine große Felskante aus einer der Steilwände gesprengt. Klar, dass wir uns das nicht entgehen lassen. Ein lauter Knall, kollektives Zusammenzucken, bebender Boden und eine beachtliche Staubwolke – nach nur wenigen Sekunden ist alles vorbei. Was aber bleibt sind tolle Fotos und ein 4.500 Tonnen schwerer Haufen Geröll. Zeit für einen Arocs-Einsatz!


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